Der KSC im UI-Cup
Am UEFA-Intertoto-Cup (kurz UI-Cup) nahm der KSC bisher zweimal
teil - 1995 und 1996. Dieser Wettbewerb wird auch spöttisch
"Strohhalm-Cup" genannt, da die Teilnehmer die direkte
UEFA-Cup-Qualifikation in der Liga verpaßt haben und in
der Sommerpause nach der letzten Chance greifen müssen.
Als der umstrittene UI-Cup
1995 erstmals ausgetragen
wurde, war der KSC dabei. Das Zuschauerinteresse hielt sich derweil
in Grenzen: nur 6.000 Fans wollten das Heimspiel gegen den dänischen
Vertreter
Aarhus GF sehen, das der KSC mit 3:0 für
sich entscheiden konnte. Auch beim
FC Basel gelang dem
KSC vor etlichen mitgereisten Badenern ein 3:2-Auswärtssieg.
Einem 1:1-Remis gegen
Sheffield Wednesday folgte im letzten
Gruppenspiel ein klares 6:1 bei
Gornik Zabrze, so dass
der KSC als Gruppenerster weiterkam.
Im Achtelfinale ging es erneut in die Schweiz - zum
FC Aarau
ins Brügglifeldstadion. Hier tat sich 87 Minuten lang nichts,
ehe Dirk Schuster mit seinem ersten Pflichtspieltor für den
KSC erfolgreich war. Mit dem Schlußpfiff gelang Aarau allerdings
noch der Ausgleich, so dass es Verlängerung gab. In dieser
schaffte "uusgrachned" (O-Ton Schweizer Radio) der ehemalige
Aarauer Adrian Knup die Entscheidung zu Gunsten des KSC.
Zur nächsten Begegnung ging es zum türkischen Vertreter
Bursaspor. In einem dramatischen Spiel in der "Hölle
von Bursa" stand es nach Verlängerung 3:3. So kam es
also zum "Final Countdown" im Elfmeterschießen.
Hier konnte sich der KSC mit 5:4 durchsetzen und stand somit im
Finale.
Dieses wurde in Hin- und Rückspiel ausgetragen, und der
KSC traf mit
Girondins Bordeaux auf einen alten Bekannten
aus der UEFA-Cup-Saison 93/94.
Doch bereits das Hinspiel lief miserabel für den KSC. Die
Gäste gingen in der 41. Minute in Führung, und in der
70. Minute verpaßte Manni Bender mit einem verschossenen
Foulelfmeter den möglichen Ausgleich. Stattdessen gab es
kurz vor Schluß nach einem Fehler von KSC-Keeper Thomas
Walter noch das 0:2.
Im Rückspiel stand es bereits nach zehn Minuten 2:0 für
die Gastgeber, womit die Rundeendgültig entschieden war.
Nach einem Platzverweis gegen Bordeaux bekam der KSC zwar noch
einmal Auftrieb, doch die beiden Tore durch Fink und Schmitt zum
2:2 waren nicht mehr als ein Achtungserfolg. Nach einer kompletten
UI-Cup-Runde war man kurz vor dem großen Ziel gescheitert.
Im Folgejahr
1996 mußte der KSC nach dem verlorenen
Pokalfinale erneut nachsitzen. In der Vorrunde hatte man es diesmal
mit Gegnern zu tun, deren Namen man kaum ausprechen kann und die
erneut nur wenigen Fans in den Wildpark lockten.
Zu Hause schlug man die Rumänen aus
Craiova knapp
mit 1:0 durch ein Eigentor kurz vor Schluß, während
gegen den
FC Cukaricki ein klarer 3:0-Sieg durch Tore von
Schmitt, Schuster und Dundee zu Buche stand.
Beim wohl stärksten Gegner, dem slowakischen Team von
Spartak Trnava, erkämpfte sich der KSC ein 1:1 Remis,
nachdem man zuvor durch Keller in Führung gegangen war. Im
letzten Gruppenspiel bei
Daugava Riga schaffte der KSC
trotz eines frühen Platzverweises für Thomas Ritter
einen 2:1-Sieg, den Tore von Wittwer und Hengen sicherstellten.
Aufgrund des veränderten Spielmodus stand der KSC nun
bereits im Halbfinale und mußte dort zwei Spiele gegen den
belgischen Vertreter
Lierse SK bestreiten. Den Grundstein
zum Finaleinzug legte der KSC bereits in Belgien, wo der KSC durch
Tore von Kiriakov, Bähr und Dundee einen 3:2-Sieg feierte.
Im Rückspiel ließ der KSC nichts mehr anbrennen: durch
einen Häßler-Elfmeter in der 14. Minute und ein Tor
von Marc Keller nach einer halben Stunde siegte man locker mit
2:0.
Erneut war der KSC nur einen Schritt vom UEFA-Cup entfernt.
Im Finale traf man erneut auf ein belgisches Team, diesmal auf
Standard Lüttich. Im Hinspiel unterlag der KSC auswärts
mit 0:1, und mußte somit wieder einem Rückstand hinterherlaufen.
Im Rückspiel sahen 22.500 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion
das wohl dramatischste Spiel der letzten Jahre. Thomas Häßler
per Elfmeter brachte den KSC kurz vor dem Halbzeitpfiff in Front
und egalisierte somit die Hinspiel-Niederlage. Doch in der 61.
Minute der Schock für die Gastgeber - Lüttich glich
aus und aufgrund des Auswärtstores war der UEFA-Cup in weite
Ferne gerückt.
Als schließlich nur noch zehn Minuten zu spielen waren,
glaubte wohl keiner mehr an das Wunder. Doch der eingewechselte
Manni Bender erzielte in der 81. Minute das 2:1, und es ging noch
einmal ein Ruck durch Mannschaft und Publikum. Und dann die 89.
Minute - eine unübersichtliche Situation, Markus Schroth
hält einfach drauf, und der Ball landet irgendwie im Tor.
Grenzenloser Jubel bei Spielern und Anhang, während die Belgier
es nicht fassen können und derartig ausrasten, dass es in
letzter Minute noch drei Platzverweise für Lüttich gibt.
Dieses Mal gab es also ein verdientes Happy-End für den KSC:
die Qualifikation für den UEFA-Cup 96/97!
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