Der KSC im UEFA-Cup
Dreimal nahm der KSC bisher am UEFA-Cup teil - 93/94, 96/97
und 97/98.
Die erstmalige Qualifikation schaffte man in der
Saison 93/94,
wobei der KSC als Bundesliga-Sechster vom Pokalsieg Leverkusens
profitierte und in den UEFA-Cup nachrückte.
Gleich bei der ersten Teilnahme sorgte der "Karlsruher Sensations-Club"
für Aufsehen. Die Premiere gegen den
PSV Eindhoven
brachte bereits den ersten Sieg - wenn auch mit einigen Wermutstropfen.
Der KSC war zwar schnell durch Schmitt und Kiriakov 2:0 in Führung
gegangen, mußte aber einen ungerechtfertigten Elfmeter inklusive
Platzverweis gegen Manni Bender hinnehmen, was die Ausgangslage
fürs Rückspiel im Philipsstadion deutlich verschlechterte.
Mit Kampf, Einsatz und dem nötigen Glück sicherte sich
der KSC dortallerdings ein torloses Remis und den Einzug in die
nächste Runde.
Dort folgte der klaren 1:3-Niederlage beim
FC Valencia
im Rückspiel das sogenannte "Wunder
vom Wildpark". Mit 7:0 wurde der spanische Tabellenführer
an die Wand gespielt, "Euro-Eddy" Schmitt traf vier
Mal, und Fußball-Deutschland hatte seine neuen Lieblinge:
Die Schäfer-Herde um Keeper Kahn, Mittelfeldlenker Wolfgang
Rolff und das Sturm-Duo Edgar Schmitt und Sergej Kiriakov sorgte
für hohe Einschaltquoten und spielte sich mit berauschendem
Offensiv-Fußball in die Herzen der Zuschauer.
Im Achtelfinale folgte gegen
Girondins Bordeaux der nächste
Streich. Nach der 0:1-Niederlage in Frankreich, Torschütze
für Girondins war übrigens Zinedine Zidane, konnte man
im Wildpark den Spieß erneut umdrehen. Schmitt (2) und Kiriakov
hießen die Torschützen beim 3:0-Sieg, der in der Vorweihnachtszeit
mit blau-weißen Nikolaus-Mützen und Wunderkerzen frenetisch
gefeiert wurde.
Im neuen Jahr ging es genauso weiter. Mit einem 1:1 im "Heimspiel"
bei
Boavista Porto vor mehreren Tausend KSC-Fans hatte
man eine glänzende Ausgangsposition erreicht. Im Rückspiel
taten sich die Badener zwar sehr schwer, doch mit einem erkämpften
1:0-Sieg stand der KSC im Halbfinale und ganz Baden kopf.
Der große Traum vom Finale in San Siro platzte allerdings
ausgerechnet kurz vor dem Ziel, als man gegen
Casino Salzburg
erstmals als Favorit antrat.
Im ausverkauften Wiener Praterstadionkonnten das KSC-Team zwar
noch ein torloses Remis erkämpfen, doch im Rückspiel
geriet man schnell in Rückstand. Nach Rainer Kriegs Ausgleich
wollte das erlösende Führungstor nicht mehr fallen;
und das 1:1-Endresultat genügte den Österreichern aufgrund
des Auswärtstores für den Einzug ins Finale.
Danach dauerte es zwei Jahre, ehe sich der KSC in der
Saison
96/97 über den Umweg UI-Cup erneut qualifizieren konnte.
Bei
Rapid Bukarest startete man mit der obligatorischen
0:1-Auswärtsniederlage, die im Rückspiel aber locker
mit 4:1 ausgebügelt wurde.
In der zweiten Runde folgte wieder ein großer Europapokal-Abend:
Erstmals hatte man mit dem
AS Rom eine italienische Mannschaft
zu Gast und konnte diese durch Tore von Fink (2) und Dundee mit
3:0 nach Hause schicken. Im Rückspiel machte man es dafür
umso spannender - bereits nach zwanzig Minuten lagen die Hausherren
im Römer
Olympiastadion mit 2:0 in Front. Erst Marc Kellers Tor kurz
vor Schluß erlöste die 3.000 mitgereisten Badener.
Im Achtelfinale hatte man es mit
Bröndby Kopenhagen
zu tun. In der dänischen Hauptstadt lieferte der KSC eine
seiner besten UEFA-Cup-Partien ab. Zweimal Häßler und
einmal Dundee sorgten für den souverän herausgespielten
3:1-Sieg. Was dann im Rückspiel geschah, sollte als eine
der schwärzesten Stunden in die Vereinsgeschichte eingehen.
Mit einer katastrophalen Leistung, die auch nicht durch das verletzungsbedingte
Fehlen vom Lenker und Kapitän Thomas Häßler zu
erklären ist, ging der KSC im eigenen Stadion mit 0:5(!)
unter.
Schon in der folgenden Spielzeit, der Saison 97/98,
qualifizierte sich der KSC erneut als Bundesliga-Sechster für
den UEFA-Cup und profitierte diesmal von Dortmunds Champions-League-Sieg.
Die Auslosung der ersten Runde brachte den zypriotischen Meister
Famagusta. Im Hinspiel gelang lediglich ein knappes 2:1,
und auf Zypern kam der KSC beim 1:1 schließlich noch einmal
mit einem blauen Auge davon und erreichte knapp die nächste
Runde.
Dort traf man auf den FC Metz, der damals eine französische
Spitzenmannschaft war. In Lothringen präsentierten sich der
KSC und vor allem Icke Häßler in Topform. Das kleine
Mittelfeld-Ass verwandelte zwei Freistösse zum 2:0-Auswärtssieg.
Im Rückspiel gingen die Gäste im Wildpark in Führung,
doch als schon Erinnerungen an Bröndby wach wurden, wischte
ein erneuter Häßler-Freistoß alle Zweifel beiseite,
und der KSC schaukelte ein 1:1 über die Bühne.
Spartak Moskau hieß schließlich der Gegner
im Achtelfinale. Einem langweiligen 0:0 im Wildpark folgte die
Rutschpartie bei Minusgraden und Schnee in Moskau. Als sich nach
einem erneuten 0:0 kurz vor Ende der Verlängerung schon alle
auf ein Elfmeterschießen eingestellt hatten, kassierten
die Badener doch noch das 0:1 und das vorerst letzte Europacup-Kapitel
des KSC war beendet.
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